Im Vordergrund der Synagogenplatz mit demliegenden Träger aus gestanztem Cortenstahl der die Namen der deportierten Juden enthält. Direkt dahinter nur durch eine Seitenstraße getrennt sieht man die Krone Randegg, in prtrol-weiß-farbenen Anstrich.

Menschen statt Schubladen – Synagogenplatz Randegg

Dieser Beitrag ist der erste in der Kategorie Kommentiertes. Dieses Blog wollte ich ursprünglich nicht für Meinungsthemen. Doch die Krone Randegg, die 1774 erbaut wurde, hat wie Randegg eine Geschichte, die zuweilen Platz haben soll. Unter Kommentiertes werde ich daher Beiträge einbinden, die rundum die Krone stehen. Ein gutes Beispiel wären Reaktionen wie der lesenswerte, ausführliche Kommentar von David Bollag aus Zürich, Nachkomme der Familie Moos aus Randegg.

Die Krone Randegg stand früher direkt neben der Synagoge. Höchstwahrscheinlich war das anfangs eine hölzerne Synagoge, ab 1810 wurde die Synagoge aus Stein dort gebaut. Zeitweise hatte Randegg 40 % Juden in der Bevölkerung. Die Synagoge wurde in der Progromnacht bewusst zerstört, 59 Randegger Juden wurden deportiert.

Synagogenplatz Randegg

Geprägter Cortenstahl enthält die Inschrift was passierte, das Synagogendenkmal Randegg besteht aus der Inschrift und einem großen liegenden Träger mit den Namen

Heute gibt es noch den Synagogenplatz neben der Krone Randegg. Von der Synagoge ließ sich nichts mehr erhalten. Auf dem Platz wurde am 9. November 2014 ein Denkmal aus Cortenstahl eingeweiht. Die Inschrift: „Hier stand die um 1810 erbaute Synagoge der israelitischen Gemeinde Randegg. 1938 in der Pogromnacht wurde sie zerstört. …“, Quelle, die verlinkte Seite alemannia-judaica.de. Die Liste der Randegger auf dem Balken, Quelle, die Seite der Gemeinde Gottmadingen zur Synagoge. Erinnert wird namentlich an die in Randegg geborenen beziehungsweise längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen, die in der NS-Zeit umgekommen sind.

Das Denkmal bekam einen Preis des Bundes deutscher Architekten.

Mauer in Bethlehem, die kleine weißhaarige Frau im Vordergrund ist kaum zu erkennen so riesig ist die Betonmauer. Auf der Mauer groß ein Kamel, kleiner ein Soldat mit Gewehr


Bis vor kurzem dachte ich, dass es bezüglich der Sicherheit von Juden in Deutschland eine eindeutige Sichtweise gäbe. Ich war 2008 einige Tage in Israel und Palästina. Daher ist mir durchaus aus eigener Sicht klar, dass es am Staat Israel manches zu kritisieren gibt. Dass jedoch irgendjemand noch nach dem 7. Oktober, Kritik am Staat Israel als Rechtfertigung für den Terror heranzieht, dafür habe ich kein Verständnis.

Menschen sind Menschen

Im Vordergrund der Synagogenplatz mit demliegenden Träger aus gestanztem Cortenstahl der die Namen der deportierten Juden enthält. Direkt dahinter nur durch eine Seitenstraße getrennt sieht man die Krone Randegg, in prtrol-weiß-farbenen Anstrich.

Für mich sind Menschen, Menschen.

Manche sehen so ähnlich aus wie ich und sind nett, manche sind ähnlich und sind doof.

Einige haben ähnliche Ansichten zu Religion, die finde ich sympathisch, andere finde ich trotz dieser Überschneidung doof.

Hier im Landkreis Konstanz wohnen Menschen mit Ahnen, die seit Jahrhunderten hier lebten.  Unter diesen Bewohnern gibt es diejenigen, mit denen ich mich gern unterhalte und die, denen ich lieber aus dem Weg gehe.

Im Gegensatz zu meiner Kindheit gibt es mehr Menschen im Landkreis, die keine Vorfahren aus dem Landkreis, aus dem Ländle, aus Deutschland oder Europa haben. Und auch hier bei den Menschen aus aller Welt, mit manchen komme ich gut klar, mit anderen weniger.

Was jedoch bleibt, keine der Schubladen, in die Menschen sortiert werden könnten, sagt etwas darüber aus, ob ich jemanden mag. Es gibt also keinen Grund Menschen danach zu sortieren.

Daher wünsche ich mir im Moment, weil es nötiger ist als auch schon, lasst das!

Artikel 3 unseres Grundgesetzes ist für mich eindeutig.

…Niemand darf wegen…

es folgen diverse Merkmale

…benachteiligt oder bevorzugt werden…

Es kann nicht sein, dass Juden in Deutschland mit welcher Begründung auch immer, Angst um ihre Sicherheit haben müssen.


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Kommentare

2 Antworten zu „Menschen statt Schubladen – Synagogenplatz Randegg“

  1. […] Menschen statt Schubladen, „Niemand darf wegen…“, Synagogenplatz Randegg – Juden sind wieder nicht mehr sicher?! Lasst das! […]

  2. […] mich. Oft einfach, weil ich schreiben will, weil es etwas gibt, was ich erzählen möchte. Manchmal muss etwas einfach raus und ich möchte es zumindest […]

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