Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten, weiter machen
So ähnlich wird es meist zitiert, hier war es eher:
raufgehen – Krone richten – weitermachen
Hingefallen ist in diesem Fall ein Stückchen von der Krone. Beim Aufbau des Gerüsts brachen Teile am Gestänge ab. Das Gerüst ist jedoch auch eine gute Gelegenheit zu sehen, wie sich die Krone wieder richten lässt. Einen Teil macht der Schlosser, von Schmiedearbeiten oder was da nötig ist, habe ich keine Ahnung.
Der Schlosser empfahl das Gestänge zu entrosten, zu grundieren und mit passender Metallfarbe neu zu streichen.
Das Gebäude Krone Randegg ist aus dem Jahr 1774. Wie alt die Krone am Haus ist und wie genau sie ursprünglich aussah weiß niemand. Auf alten Fotos und auf Postkartenmotiven aus der Zeit um 1900 ist die Krone bereits drauf. Das Gestänge wirkt unverändert, die Krone könnte auch mal geändert worden sein. Genau wissen wir es nicht.
Feuerwehr Gottmadingen-Randegg
Die Feuerwehr Randegg half wohl vor Jahren mal eine neue Kette ans Krönchen zu basteln. Auf dem Dorf unterstützen sich die Menschen im Alltag bei sowas gern. Denn falls nicht grad ein Gerüst am Haus ist, kommt man an die Krone nicht dran.
Hin und wieder sieht man bei einem hohen unter der Krone vorbeifahrenden LKW, dass sie tatsächlich nur etwas höher hängt, als solch ein Fahrzeug hoch ist.
Realwirtschaftsgerechtigkeit
Wahrscheinlich ist die Krone als Gasthaus schon sehr alt, weil es wahrscheinlich schon immer bewirtschaftet war, laut Grundbuch:
Auf dem Wohnhause ruht die Realwirtschaftsgerechtigkeit zur Krone
Laut Grundbuchamt ist das eine sehr, sehr alte badische Bezeichnung für die Konzession einer Gaststätte. Bereits um 1850 änderte man es in manchen Grundbüchern und nannte es Konzession.
In einer Zeit, vor Internet, Navigationsgeräten und Brauereigaststubenwerbung war eine solche Installation wahrscheinlich der Hinweis für Reisende, dass man da einkehren konnte.
Ob es von Anfang an genau dieses Gestänge und genau diese Krone war, lässt sich nicht mehr feststellen. Eine Krone an der Krone gibt es ganz sicher schon lang. Die Aufhängung der Krone und wahrscheinlich auch die Krone selbst sind schon sehr alt und sollen daher auch weiterhin fürs Gebäude werben.
Daher kletterte ich aufs Gerüst und schaute zunächst genauer was zu ist. Um sicher zu gehen, dass vor allem die Aufhängung hält, setzte ich mich mit einem Schlosser in Verbindung und klärte, was er macht und was für mich bleibt.
Wie empfohlen kletterte ich das nächste Mal mit Werkzeug hoch, schrubbte zunächst mit der Drahtbürste losen Rost ab. Anschließend sprühte ich eine Grundierung, da vor allem am Gestänge Metall gegeneinander verarbeitet ist, da wäre ich mit Pinsel gar nicht dran gekommen.
An diesem Abend gab es noch die Gelegenheit für das wunderschöne Regenbogenfoto der Krone.
In der nächsten Zeit wurde Gestänge, Aufhängung und Krone überarbeitet und restauriert, so dass es jetzt wieder für einige Jahre passen müsste.
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